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AutorenbildJana Speitmann

Tipps für eine bessere Bindung zu deinem Hund





Inhaltsverzeichnis

  1. Einleitung: Gedanken zur Bindung – Ist sie wirklich so zentral?

  2. Was ist Bindung eigentlich?

  3. Die gemeinsame Geschichte von Hund und Mensch

    • 3.1 Domestizierung: Wie alles begann

    • 3.2 Historische Belege für die besondere Verbindung

  4. Woher weiß ich, ob ich eine gute Bindung zu meinem Hund habe und welche Tipps für eine bessere Bindung hast du für mich?

  5. Wie entsteht eine gute Bindung zu deinem Hund?

  6. Fazit: Bindung als Ergebnis eines respektvollen Umgangs





1. Einleitung: Gedanken zur Bindung – Ist sie wirklich so zentral?

Hast du dich schon einmal gefragt, ob du eine gute Bindung zu deinem Hund hast? Mit diesem Gedanken bist du sicherlich nicht alleine. Viele Hundehalter stellen sich diese Frage früher oder später, besonders dann, wenn das Verhalten ihres Hundes nicht ganz so ist, wie sie es sich wünschen.

Wenn ich ehrlich bin, habe ich selbst lange nicht aktiv über das Thema „Bindung“ nachgedacht. In meiner Ausbildung zur Verhaltensberaterin und auch danach spielte es für mich nur eine untergeordnete Rolle. Warum? Weil ich bei meiner Hündin Nana nie an unserer Bindung gezweifelt habe. Für mich fühlt es sich so an, als würde kein Blatt Papier zwischen uns passen. Gleichzeitig habe ich in meinem Alltag als Trainerin andere Schwerpunkte gesetzt: Für mich stehen fairer, bedürfnisorientierter Umgang und respektvolle Kommunikation im Vordergrund.

Die spannende Erkenntnis aus meiner Erfahrung ist: Bindung entsteht oft ganz von alleine, wenn wir unsere Hunde fair behandeln, ihre Bedürfnisse ernst nehmen und ihnen Raum für eigene Entscheidungen geben. Das, was wir Bindungnennen, ist häufig das Ergebnis einer guten Beziehung – nicht ihr Ausgangspunkt.

Es ist wichtig zu verstehen, dass Bindung nicht unbedingt bedeutet, dass dein Hund alle Signale wie „Sitz“, „Platz“ oder „Fuß“ perfekt ausführt. Dein Hund kann großartig gehorchen, aber trotzdem keine echte Freude an deiner Nähe haben. Umgekehrt kann dein Hund eine tiefe Bindung zu dir haben, ohne jeden Befehl zu kennen.

Ein spannender Aspekt hierbei ist das Hormon Oxytocin, das auch als „Bindungshormon“ bezeichnet wird. Dieses Hormon spielt sowohl bei uns als auch bei unseren Hunden eine zentrale Rolle, wenn es um Vertrauen und emotionale Nähe geht. Oxytocin wird etwa bei positiven gemeinsamen Erlebnissen, Kuscheln oder einem liebevollen Blickkontakt ausgeschüttet. Es stärkt also nicht nur die emotionale Verbindung, sondern sorgt auch dafür, dass wir uns in der Gegenwart des anderen wohlfühlen.



2. Was ist Bindung eigentlich?

Bindung beschreibt die emotionale und soziale Verbindung zwischen zwei Lebewesen. Sie ist geprägt von Vertrauen, gegenseitiger Unterstützung und einem Gefühl der Sicherheit. Für Hunde, die soziale Rudeltiere sind, ist eine enge Bindung zu ihren Menschen besonders wichtig.

Eine starke Bindung zeigt sich durch Nähe, Aufmerksamkeit und das Gefühl, dass man sich aufeinander verlassen kann. Sie ist keine Einbahnstraße, sondern entsteht durch gegenseitiges Geben und Nehmen.



3. Die gemeinsame Geschichte von Hund und Mensch

3.1 Domestizierung: Wie alles begann

Die Beziehung zwischen Mensch und Hund begann vor etwa 15.000 bis 40.000 Jahren. Damals näherten sich Wölfe menschlichen Siedlungen, angelockt von Nahrungsresten. Über Jahrtausende hinweg entwickelte sich eine Partnerschaft, bei der der Wolf zum Begleiter des Menschen wurde. Aus dieser frühen Kooperation entstand schließlich der Hund, wie wir ihn heute kennen.

3.2 Historische Belege für die besondere Verbindung

Archäologische Funde belegen, dass Hunde schon früh eine besondere Rolle im Leben der Menschen spielten. Besonders eindrucksvoll sind Grabstätten, in denen Menschen und Hunde gemeinsam bestattet wurden. Ein bekanntes Beispiel ist das Grab eines 12.000 Jahre alten Hundes aus Israel, das zeigt, dass Hunde bereits damals als Familienmitglieder betrachtet wurden.



4. Woher weiß ich, ob ich eine gute Bindung zu meinem Hund habe?

Die Qualität der Bindung zwischen dir und deinem Hund lässt sich an kleinen, alltäglichen Verhaltensweisen erkennen. Hier einige Beispiele:

  • Blickkontakt: Dein Hund sucht deinen Blick und zeigt dabei Entspannung.

  • Orientierung: In neuen oder unsicheren Situationen orientiert sich dein Hund an dir.

  • Freude bei der Begrüßung: Dein Hund zeigt deutlich, dass er sich freut, dich zu sehen.

  • Nähe im Freilauf: Auch ohne Leine bleibt dein Hund freiwillig in deiner Nähe.

  • Vertrauen: Dein Hund ist entspannt und sicher, wenn du in der Nähe bist.



5. Was Bindung bewirkt – und was nicht

Eine enge Bindung zu deinem Hund bringt viele Vorteile: Sie sorgt dafür, dass dein Hund sich in deiner Nähe sicher fühlt, dir vertraut und sich gerne an dir orientiert. Doch eines möchte ich klarstellen: Egal, wie stark eure Bindung ist – sie ersetzt kein Training!

Wenn du möchtest, dass dein Hund einen verlässlichen Rückruf hat oder Signale wie „Sitz“ und „Platz“ auch unter großer Ablenkung sicher ausführt, dann führt kein Weg an konsequentem, kleinschrittigem Training vorbei.

Warum? Dein Hund kann nur das leisten, was du ihm zuvor geduldig und verständlich beigebracht hast. Eine gute Bindung kann zwar helfen, die Lernbereitschaft und Kooperation zu fördern, aber sie ist kein Ersatz für klare Anleitung und Übung. Bindung allein sorgt nicht dafür, dass dein Hund automatisch versteht, was du von ihm möchtest – das ist deine Aufgabe als Trainer und Begleiter.


6. Wie entsteht eine gute Bindung zu deinem Hund?

Wie schon erwähnt, ist Bindung weniger ein Ziel, das man gezielt anstrebt, sondern das Ergebnis eines harmonischen Miteinanders. Hier sind einige Grundprinzipien, die helfen, eine starke Beziehung zu deinem Hund aufzubauen:

6.1 Fairer Umgang Hunde brauchen Sicherheit und Orientierung. Sei ein verlässlicher Partner, der freundlich, klar und konsequent kommuniziert.

6.2 Gemeinsame positive Erlebnisse

Ob Spaziergänge, Spiele oder Kuschelzeit – gemeinsame Aktivitäten stärken die emotionale Verbindung und fördern die Ausschüttung von Oxytocin.

6.3 Freiraum für Entscheidungen

Hunde schätzen es, eigene Entscheidungen treffen zu dürfen. Respektiere die Bedürfnisse deines Hundes und gib ihm die Möglichkeit, selbstständig zu handeln. Lasse zum Beispiel deinen Hund entscheiden ob er gerade gestreichelt werden möchte oder nicht.

6.4 Kommunikation und Verständnis

Lerne, die Körpersprache deines Hundes zu verstehen. Dein Hund wird dir danken, wenn du verstehst, was er dir sagen möchte. Grundsätzlich kann man nämlich sagen: unsere Hunde können uns besser lesen, als wir sie. Wir sollten zumindest versuchen, sie ähnlich gut zu verstehen.

6.5 Alltagstraining und Erfolgserlebnisse

Training stärkt die Bindung, vor allem wenn es mit positiver Verstärkung geschieht. Erfolgserlebnisse geben deinem Hund Sicherheit und Vertrauen.



6. Fazit: Bindung als Ergebnis eines respektvollen Umgangs

Die Bindung zu deinem Hund ist kein „Projekt“, sondern das natürliche Ergebnis einer respektvollen Beziehung. Wenn du deinen Hund fair behandelst, seine Bedürfnisse ernst nimmst und ihm Raum für eigene Entscheidungen gibst, entsteht Bindung ganz von allein.

Mach dir keinen Stress, ob eure Bindung perfekt ist – sie wächst mit der Zeit. Im Mittelpunkt stehen Vertrauen, Verlässlichkeit und ein gemeinsames Leben voller schöner Momente.

Du hast Fragen oder möchtest Unterstützung auf deinem Weg zu einer harmonischen Mensch-Hund-Beziehung? Ich stehe dir als Verhaltensberaterin in Hamburg zur Seite. Gemeinsam machen wir aus euch ein unschlagbares Team!

Jana von SENFHUNDE HAMBURG


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