Weihnachten mit Hund – ein magisches Bild: Die Familie sitzt unter dem festlich geschmückten Baum, während der treue Begleiter friedlich in seinem Körbchen schlummert. Doch für viele Hunde sieht die Realität ganz anders aus. Stress, Hektik und Veränderungen machen die Weihnachtszeit oft zu einer großen Herausforderung.
Als Hundetrainerin und Verhaltensberaterin in Hamburg ist es mir wichtig, nicht nur praktische Tipps zu geben, sondern auch die Hintergründe und Zusammenhänge zu erklären. Denn je besser wir verstehen, wie unsere Hunde die Feiertage erleben, desto besser können wir auf ihre Bedürfnisse eingehen und stressigen Situationen vorbeugen.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Weihnachten mit Hund: Warum diese Zeit oft herausfordernd ist
Ziel des Artikels: Entspannte Feiertage für dich und deinen Hund
Warum Weihnachten für Hunde nicht die schönste Zeit ist
Hunde und ihre Liebe zur Routine: Warum Veränderungen Stress bedeuten
Zeitmangel und mentale Abwesenheit: Wenn der Weihnachtsstress uns ablenkt
Veränderte Umwelt: Dekoration, Weihnachtsbaum und ungewohnte Gerüche
Fremde Besucher: Stress durch unbekannte Menschen und Kinder
Herausforderung für Hunde aus dem Tierschutz, insbesondere Herdenschutzhunde
Warum Herdenschutzhunde auf Besucher besonders empfindlich reagieren
Ihr genetisches Erbe: Wachsamkeit und Skepsis gegenüber Fremden
Tipps für ein respektvolles Management und sichere Interaktionen
Beißvorfälle zur Weihnachtszeit: Die unterschätzte Gefahr
Statistiken und Studien: Warum Beißvorfälle an Weihnachten häufiger sind
Stress, Missverständnisse und unbedachtes Verhalten: Wie es dazu kommt
Kinder und Hunde: Ein besonderes Risiko
Der Maulkorb: Ein Zeichen von Verantwortung, nicht von Schwäche
Warum ein Maulkorb sinnvoll und verantwortungsvoll ist
Erfahrungen aus der Praxis: Unsere Hündin Nana trägt bei besonderen Anlässen Maulkorb
Wie du deinen Hund positiv an den Maulkorb gewöhnst
Reisen zur Weihnachtszeit: Autofahrten, Bus- und Bahnreisen
Vorbereitung auf Autofahrten: Sicherheit und Komfort schaffen
Bus- und Bahnreisen: Stressreduzierung in ungewohnten Umgebungen
Soforthilfen für ungeplante Reisen: Was tun, wenn das Training fehlt?
Entspannung durch Kauen, Schlecken und vertraute Gegenstände
Wie du Stress und Unfälle vorbeugen kannst
Routinen aufrechterhalten: Warum sie so wichtig sind
Bedürfnisse erkennen und erfüllen: Spaziergänge, Training und mentale Auslastung
Aktive Stressbewältigung: Leckmatten, Kongs und Entspannungstechniken
Körpersprache lesen und Rückzugsorte schaffen
Praktische Tipps für stressfreie Feiertage mit deinem Hund
Erwartungen an den Hund herunterschrauben: Perfektion ist nicht nötig
Familie und Freunde einbeziehen: Kommunikation und klare Regeln
Kleine Inseln der Ruhe schaffen: Wie du bewusst Zeit für deinen Hund einplanst
Weihnachten mit Hund: Eine Frage der Planung und Gelassenheit
Wie du entspannt bleibst und deinem Hund die Feiertage erleichterst
Das Wichtigste: Dein Hund ist Teil der Familie – schaffe ein Weihnachtsfest, das für alle schön ist!
Warum Weihnachten für Hunde oft keine Freude ist
Hunde lieben Routinen – und Weihnachten bringt Chaos
Hunde sind Meister der Gewohnheit. Sie finden Halt und Sicherheit in festen Tagesabläufen: Morgens ein Spaziergang, tagsüber Training oder Spiel, abends Kuscheln auf der Couch. Diese Routine vermittelt unseren Hunden Stabilität – und genau das bricht in der Weihnachtszeit oft weg.
Zwischen Geschenkeinkäufen, Kochvorbereitungen und Familienbesuchen bleibt weniger Zeit für ausgedehnte Spaziergänge oder gezieltes Training. Vielleicht wird das gewohnte Futter sogar später serviert, weil der Tag einfach chaotisch ist. Für uns mögen das Kleinigkeiten sein, aber für unsere Hunde bedeuten sie Unsicherheit.
Stimmungsübertragung: Unser Stress ist auch der Stress des Hundes
Dass Hunde feinfühlig auf unsere Emotionen reagieren, ist längst kein Geheimnis mehr. Studien zeigen, dass die Herzfrequenz von Hunden mit der ihrer Besitzer synchronisiert sein kann – ein Zeichen dafür, wie eng ihre Gefühlswelt mit unserer verknüpft ist (Quelle: Journal of Veterinary Behavior, 2019).
Weihnachten bedeutet für viele Menschen eine Achterbahn der Gefühle. Auf der einen Seite Vorfreude und Euphorie, auf der anderen Stress, Hektik und vielleicht sogar Streit. Unser Hund kann all das wahrnehmen, selbst wenn wir versuchen, uns nichts anmerken zu lassen. Dieses Wechselbad der Stimmungen ist für Hunde schwer zu verarbeiten und trägt erheblich zu ihrem Stresslevel bei.
Besucher und Fremde: Herausforderung für den Hund
An Weihnachten herrscht oft reges Treiben: Familienmitglieder und Freunde kommen zu Besuch, manchmal sogar fremde Gesichter. Während wir uns über Gesellschaft freuen, können Hunde von diesem Trubel überfordert sein.
Hunde unterscheiden nicht automatisch zwischen "Familie" und "Fremden". Für sie gehören Menschen erst dann zum vertrauten Kreis, wenn sie regelmäßig und in einem positiven Kontext auftreten. Wenn plötzlich Tante Erna oder Cousin Klaus in der Wohnung stehen, kann das den Hund verunsichern – insbesondere, wenn diese Personen die Körpersprache des Hundes nicht lesen können oder seine Grenzen ignorieren.
Besonders heikel wird es, wenn Kinder im Spiel sind. Kinder neigen dazu, Hunde zu bedrängen, auch wenn sie es gut meinen. Dies erhöht die Gefahr von Missverständnissen und potenziellen Beißvorfällen erheblich.
Besondere Herausforderung: Herdenschutzhunde aus dem Tierschutz
Die Situation wird noch komplexer, wenn es sich bei dem Hund um einen Herdenschutzhund handelt – insbesondere, wenn dieser aus dem Tierschutz stammt. Herdenschutzhunde sind ursprünglich darauf gezüchtet worden, ihre Herde und ihr Territorium eigenständig und mit großer Konsequenz zu bewachen. Dieses genetisch tief verankerte Verhalten kann in einer häuslichen Umgebung, vor allem bei besonderen Umständen wie an Weihnachten, schnell zum Problem werden.
Warum tun sich Herdenschutzhunde besonders schwer?
Starke territoriale Bindung: Für Herdenschutzhunde ist das eigene Zuhause ihr „Territorium“. Fremde Menschen, die in diesen geschützten Bereich eindringen, werden instinktiv als potenzielle Bedrohung wahrgenommen. Es reicht oft nicht, dass wir diese Besucher willkommen heißen – aus Sicht des Hundes bleiben es Fremde.
Misstrauen gegenüber Fremden: Herdenschutzhunde sind von Natur aus zurückhaltend und misstrauisch gegenüber Unbekannten. Dieses Verhalten wurde über Jahrhunderte hinweg gezielt gefördert, um die Herde effektiv zu schützen. Selbst nach einem langen Eingewöhnungsprozess behalten viele Hunde diese Skepsis bei.
Tierschutz-Hintergrund: Viele Herdenschutzhunde aus dem Tierschutz haben traumatische Erfahrungen hinter sich. Sie kommen oft aus schlechter Haltung, wurden isoliert oder mussten sich in prekären Situationen behaupten. Dieses Erbe macht es ihnen schwerer, auf neue Reize flexibel zu reagieren oder Vertrauen zu Unbekannten aufzubauen.
Geringe Stressresistenz: Herdenschutzhunde neigen dazu, Stress langsamer abzubauen. Das heißt, dass eine Überforderungssituation wie ein hektisches Weihnachtsfest länger in ihnen nachwirken kann als bei anderen Hunden.
Weihnachten mit einem Herdenschutzhund: Wie du helfen kannst
Wenn du mit einem Herdenschutzhund die Feiertage verbringst, ist eine durchdachte Vorbereitung unerlässlich. Hier sind einige zusätzliche Tipps:
Klare Rückzugsorte schaffen: Für Herdenschutzhunde ist ein sicherer Rückzugsort besonders wichtig. Das kann eine Box, ein ruhiges Zimmer oder ein abgetrennter Bereich sein, in den sich der Hund jederzeit zurückziehen kann. Stelle sicher, dass dieser Bereich tabu für Besucher ist.
Besucher informieren: Kläre deine Gäste im Vorfeld über die Besonderheiten deines Hundes auf. Erkläre, warum der Hund möglicherweise Abstand halten möchte und dass dies nicht als Unfreundlichkeit zu interpretieren ist.
Regel: Lass den Hund immer selbst entscheiden, ob er Kontakt zu den Gästen aufnehmen möchte.
Begrüßung entschärfen: Halte den Hund während der Begrüßung von Besuchern an der Leine oder bringe ihn zunächst in seinen Rückzugsort. So kannst du Stresssituationen von Anfang an vermeiden.
Territoriales Verhalten managen: Wenn dein Hund Besucher lautstark meldet oder sich aufgeregt zeigt, arbeite mit ruhigen, deeskalierenden Signalen. Eine konditionierte Entspannung oder ein vertrautes Entspannungssignal können hier hilfreich sein.
Ruhe bewahren: Dein Hund orientiert sich an dir. Wenn du selbst ruhig bleibst und ihm Sicherheit vermittelst, wird es für ihn leichter, mit der Situation umzugehen.
Auslastung vor dem Trubel: Plane vor dem Eintreffen der Gäste einen längeren Spaziergang oder eine auslastende Aktivität ein. Suchspiele, Fährtenarbeit oder einfaches Buddeln können helfen, deinen Hund körperlich und geistig zu entspannen.
Langfristige Ansätze für Herdenschutzhunde
Herdenschutzhunde brauchen oft mehr Zeit, um Vertrauen in fremde Menschen zu fassen. Eine gezielte Desensibilisierung und eine positive Verknüpfung mit Besuchern können langfristig helfen. Diese Trainingsschritte sollten jedoch unbedingt individuell und mit Fingerspitzengefühl geplant werden.
Gefahrenquelle Weihnachtsbaum und Deko
Ein Weihnachtsbaum im Wohnzimmer ist für uns ein Symbol der Feierlichkeit – für Hunde jedoch oft ein Rätsel. Plötzlich steht da ein Baum, der eigenartig riecht, glitzert und voller Dinge hängt, die wie Spielzeuge aussehen.
Die Gefahren lauern im Detail:
Weihnachtskugeln und Lametta: Verlockend zum Spielen, aber potenziell lebensgefährlich, wenn sie verschluckt werden.
Offene Kerzen: Besonders riskant bei neugierigen oder ungestümen Hunden.
Geschenkpapier und Schleifen: Können verschluckt werden und zu Magen-Darm-Problemen führen.
Für viele Hunde ist der Weihnachtsbaum also nicht nur ein optisches und olfaktorisches Rätsel, sondern auch eine Quelle der Verunsicherung.
Die dunkle Seite der Weihnachtszeit: Beißvorfälle und ihre Ursachen
Ein besonders sensibles Thema zur Weihnachtszeit sind Beißvorfälle. Laut einer Statistik des Deutschen Tierschutzbundes ereignen sich die meisten Beißunfälle innerhalb der Familie – und zwar vermehrt in stressigen Zeiten wie Weihnachten.
Warum ist das so?
Hohes Stresslevel: Hunde stehen durch den Trubel der Feiertage unter Daueranspannung.
Grenzüberschreitungen: Besucher (insbesondere Kinder) überschreiten oft unbewusst die Grenzen des Hundes.
Rückzugsmöglichkeiten fehlen: Viele Hunde haben an den Feiertagen keinen ruhigen Ort, an den sie sich zurückziehen können.
Ein angespannter Hund, der sich in die Enge getrieben fühlt, sieht oft keinen anderen Ausweg, als sich zu wehren. Dieser "letzte Ausweg" wird oft missverstanden und dem Hund angelastet, obwohl die Verantwortung bei uns liegt.
Der Maulkorb: Ein Zeichen von Verantwortung, nicht von Schwäche
Es ist absolut keine Schande, wenn dein Hund über die Feiertage einen Maulkorb tragen muss – im Gegenteil: Es zeigt, dass du dir der Verantwortung für deinen Hund, deine Gäste und die Situation bewusst bist. Besonders, wenn es bereits eine Historie mit Beißvorfällen gibt, ist der Einsatz eines Maulkorbs eine sinnvolle Vorsichtsmaßnahme, die allen Beteiligten Sicherheit gibt.
Der Maulkorb sollte niemals als Stigma gesehen werden. Er sagt nichts über die Fähigkeiten des Halters oder den „Wert“ des Hundes aus. Vielmehr zeigt er, dass du dich aktiv um das Wohlergehen deines Hundes und deiner Umgebung kümmerst. Manchmal können Situationen entstehen, die für deinen Hund einfach zu viel sind – sei es durch zu viele fremde Gesichter, hektische Bewegungen oder einfach den allgemeinen Trubel der Feiertage. Ein Maulkorb bietet in diesen Momenten eine beruhigende Sicherheitsgrenze für alle.
Unsere eigene Hündin, Nana, trägt bei besonderen Anlässen, wie zum Beispiel unserer Hochzeit, auch einen Maulkorb. Das hat nichts damit zu tun, dass wir ihr nicht vertrauen oder dass sie ein „schwieriger“ Hund wäre. Es ist vielmehr eine vorbeugende Maßnahme, die uns erlaubt, entspannter zu sein und uns auf den Moment zu konzentrieren. Gleichzeitig schützen wir Nana vor Missverständnissen und Situationen, in denen sie sich unwohl fühlen könnte.
Wichtig: Wenn du planst, deinem Hund an den Feiertagen einen Maulkorb aufzusetzen, stelle sicher, dass er bereits positiv daran gewöhnt ist. Der Maulkorb sollte nicht erst am Weihnachtstag eingeführt werden – das würde zusätzlichen Stress verursachen. Mit etwas Training kann der Maulkorb für deinen Hund zu einem ganz normalen Accessoire werden, das er ohne Probleme akzeptiert.
Lange Anreisen: Autofahrten, Bus- und Bahnreisen entspannt meistern
Weihnachten bringt nicht nur Trubel ins Haus, sondern oft auch längere Reisen mit sich – sei es im Auto, im Zug oder sogar im Bus. Für viele Hunde können diese ungewohnten Umgebungen und die lange Dauer der Anreise eine echte Herausforderung sein. Mit der richtigen Vorbereitung und einem guten Management kannst du jedoch dafür sorgen, dass dein Vierbeiner diese Situation möglichst stressfrei erlebt – auch wenn die Zeit für intensives Training fehlt.
Vorbereitung auf Autofahrten
Wenn dein Hund das Autofahren nicht gewohnt ist oder es mit Stress verbindet, ist es wichtig, ihm den Raum so angenehm wie möglich zu gestalten:
Sicherer Platz: Sorge dafür, dass dein Hund während der Fahrt gut gesichert ist, entweder in einer stabilen Transportbox oder mit einem speziellen Sicherheitsgurt. Viele Hunde fühlen sich in einer Box sicherer, da sie hier Ruhe finden und nicht von den Bewegungen des Autos abgelenkt werden.
Vertraute Gegenstände: Packe eine Decke, ein Kissen oder ein Spielzeug ein, das nach „Zuhause“ riecht. Vertraute Gerüche wirken beruhigend und helfen deinem Hund, sich sicher zu fühlen.
Regelmäßige Pausen: Plane auf längeren Autofahrten Pausen ein, damit dein Hund sich lösen, bewegen und schnüffeln kann. Versuche dabei, ruhige Orte abseits von stark frequentierten Rastplätzen zu finden.
Bus- und Bahnreisen meistern
Bus- und Bahnfahrten stellen noch einmal andere Herausforderungen, da hier oft viele Menschen, Geräusche und ungewohnte Bewegungen auf deinen Hund einwirken. Wenn die Zeit für Training gefehlt hat, kannst du dennoch folgende Maßnahmen ergreifen:
Maulkorbtraining: In öffentlichen Verkehrsmitteln ist ein Maulkorb oft Pflicht. Wenn dein Hund daran nicht gewöhnt ist, beginne mit kleinen Schritten: Lege ihm den Maulkorb an und belohne ihn reichlich, sodass er ihn mit etwas Positivem verbindet. Für kurzfristige Lösungen kannst du Futter oder Leckerlis in den Maulkorb geben, um die Akzeptanz zu steigern.
Strategische Platzwahl: Wähle im Zug oder Bus einen möglichst ruhigen Platz, idealerweise in einer Ecke, wo dein Hund nicht ständig von Passanten oder anderen Hunden bedrängt wird. Halte ausreichend Abstand zu Türen, die ständig auf- und zugehen.
Entspannungshilfen: Nutze bekannte Hilfsmittel wie den RelaxoPet, oder natürliche Beruhigungsmittel (z. B. Bachblüten oder spezielle Leckerlis), um deinem Hund bei der Reise zu helfen.
Soforthilfen für ungeplante Reisen
Wenn eine Reise spontan ansteht und keine Zeit für ausgiebiges Training war, konzentriere dich auf die Grundbedürfnisse deines Hundes:
Auslastung vorher: Plane vor der Abfahrt einen längeren Spaziergang oder eine Aktivität, die deinen Hund auslastet. Das kann ein Schnüffelspiel, Apportiertraining oder ein einfaches Buddeln sein. Ein ausgelasteter Hund ist entspannter und schläft während der Reise leichter.
Ruhiges Umfeld schaffen: Reduziere während der Reise so viele Reize wie möglich. Ein gut sitzender, leichter Schal, der die Ohren abdeckt, kann gegen laute Geräusche helfen. Dunkle Boxen oder Decken bieten Rückzugsmöglichkeiten.
Kauen und Schlecken: Nimm Kausnacks, Kongs oder Leckmatten mit, die dein Hund während der Fahrt genießen kann. Kauen und Schlecken bauen Stress ab und helfen, den Hund zu beruhigen.
Tipp: Wenn dein Hund stark auf die Bewegungen des Autos oder der Bahn reagiert, sprich mit deinem Tierarzt über die Möglichkeit von Reisetabletten oder homöopathischen Mitteln. Diese können in akuten Fällen kurzfristig helfen.
Praktische Tipps: So werden die Feiertage für deinen Hund entspannter
1. Routinen beibehalten und Bedürfnisse erfüllen
Auch wenn die Feiertage hektisch sind, solltest du versuchen, so viele Routinen wie möglich aufrechtzuerhalten. Feste Spazierzeiten und regelmäßige Mahlzeiten geben deinem Hund Sicherheit.
Extra-Tipp: Gestalte Spaziergänge besonders spannend. Suchspiele, Dummytraining oder kleine Sportübungen wie das Anspringen von Baumstämmen können für Abwechslung und mentale Auslastung sorgen.
2. Stress abbauen mit Leckmatten und Entspannungstechniken
Aktive Stressbewältigung ist der Schlüssel zu einem entspannten Hund. Hier einige bewährte Methoden:
Leckmatten oder Kongs: Das Lecken und Knabbern beruhigt und baut nachweislich Stress ab.
Konditionierte Entspannung: Trainiere mit deinem Hund Entspannungssignale, z. B. mit einem RelaxoPet oder durch gezielte Massagen.
Aromatherapie: Beruhigende Düfte (am besten konditioniert aufgebaut und sanft eingesetzt) wie Lavendel können deinem Hund helfen, sich zu entspannen.
3. Rückzugsorte schaffen und die Körpersprache deines Hundes lesen
Ein sicherer Rückzugsort ist unerlässlich. Ob Körbchen, Box oder ein abgetrennter Raum – sorge dafür, dass dein Hund einen Ort hat, an dem er nicht gestört wird.
Achte zudem auf Signale wie Gähnen, Hecheln oder zurückgelegte Ohren. Sie zeigen, dass dein Hund überfordert ist und Ruhe braucht.
4. Erwartungen herunterschrauben
Es ist okay, wenn dein Hund nicht perfekt ist. Weihnachten ist eine Ausnahmezeit, und es ist in Ordnung, wenn die Leinenführigkeit mal nicht sitzt oder er am Tisch bettelt. Reduziere deine Ansprüche und gib deinem Hund die Zeit, die er braucht.
5. Besucher aufklären
Besucher – insbesondere Kinder – sollten im Vorfeld über den richtigen Umgang mit deinem Hund informiert werden. Kläre darüber auf, dass der Hund nicht bedrängt oder in seinem Rückzugsort gestört werden darf.
Fazit: Reisen zur Weihnachtszeit müssen kein Stressfaktor sein – weder für dich noch für deinen Hund. Mit ein wenig Vorbereitung, gezielten Pausen und einer Portion Gelassenheit kannst du auch lange Autofahrten oder Zugreisen gut bewältigen. Denke daran: Dein Hund orientiert sich an deiner Stimmung. Je entspannter und sicherer du bist, desto leichter fällt es ihm, die Reise zu meistern.
Weihnachten mit Hund braucht Vorbereitung
Weihnachten mit Hund kann eine wundervolle Zeit sein – wenn wir die Bedürfnisse unserer Vierbeiner ernst nehmen. Mit der richtigen Vorbereitung und einer Portion Gelassenheit kannst du dafür sorgen, dass dein Hund die Feiertage genauso genießt wie du.
Als Hundetrainer in Hamburg stehe ich dir gerne mit Rat und Tat zur Seite, um dich und deinen Hund optimal auf die Weihnachtszeit vorzubereiten. Gemeinsam machen wir aus Stress und Hektik ein harmonisches Fest – für die ganze Familie.
Über mich
Ich bin Jana Speitmann – professionell ausgebildete und zertifizierte Hundetrainerin und Verhaltensberaterin für Hunde in Hamburg.
Mein Spezialgebiet liegt in der Arbeit mit Hunden, die Aggressionsverhalten zeigen, sowie in der Unterstützung von Hundehalter:innen nach einem Beißvorfall oder in Situationen, in denen die Angst vor einem solchen Vorfall besteht.
Meine Leidenschaft für die Arbeit mit Hunden und Menschen hat mich zu einer intensiven Weiterbildung durch den renommierten „Aggression in Dogs Mastercourse“ von Michael Shikashio geführt, einem weltweit anerkannten Experten auf diesem Gebiet. Dieses tiefgreifende Fachwissen kombiniere ich mit Empathie und einer klaren, lösungsorientierten Herangehensweise, um dich und deinen Hund bestmöglich zu unterstützen.
Privat lebe ich zusammen mit meinem Ehemann, unserer Hündin Nana und unseren drei Katzen im wunderschönen Hamburg, im Stadtteil Winterhude/Alsterdorf. Als Hundemama kenne ich die täglichen Herausforderungen und weiß aus eigener Erfahrung, wie wichtig es ist, dass die Beziehung zwischen Mensch und Hund auf Vertrauen, Verständnis und klarer Kommunikation basiert.
Mein Ziel ist es, dir und deinem Hund zu einem entspannteren Alltag zu verhelfen – auch in schwierigen Situationen. Mit einer individuellen Herangehensweise, Fachwissen und einer großen Portion Herz unterstütze ich dich dabei, Konflikte zu lösen und präventiv zu arbeiten, damit ihr gemeinsam durchs Leben gehen könnt.
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