Inhaltsverzeichnis
Einleitung: Ein persönlicher Start ins Thema
Warum fällt es Hunden so schwer, alleine zu bleiben?
Trennungsstress vs. Trennungsangst – Wo liegt der Unterschied?
Wann braucht mein Hund wirklich Hilfe?
Wie schnell kann ich mit Erfolgen rechnen?
Rassen und ihre Anfälligkeit für Probleme beim Alleinbleiben
So starten wir das gemeinsame Training
Fazit: Schritt für Schritt zu mehr Gelassenheit
1. Einleitung: Ein persönlicher Start ins Thema
Hunde, die nicht alleine bleiben können – das ist ein Thema, das viele von euch kennen. Und ich weiß genau, wie sich das anfühlt, denn auch bei uns begann das Thema „alleine bleiben“ mit einer ordentlichen Herausforderung.
Unsere Hündin Nana hatte anfangs regelrechte Panik, wenn ich das Haus verließ. Doch das eigentliche Problem begann sogar schon früher: Selbst wenn ich nur kurz den Raum verließ und sie bei meinem Ehemann ließ, wurde sie unruhig. Für uns hieß das, beim Training ganz von vorne zu starten – nicht mit dem Ziel, dass sie alleine zu Hause bleibt, sondern zunächst einmal, dass sie sich sicher fühlt, wenn ich mich nur kurz entferne und sie bei meinem Mann bleiben muss..
Dieser Prozess hat mir eines gezeigt: Alleine bleiben ist für Hunde nicht selbstverständlich. Es ist etwas, das viele von ihnen erst mühsam lernen müssen – und das oft mit kleinen, aber wichtigen Schritten.
2. Warum fällt es Hunden so schwer, alleine zu bleiben?
Hunde sind soziale Tiere. Ihre Instinkte und ihr Wesen sind darauf ausgelegt, in einer Gemeinschaft zu leben, in der sie Schutz und Sicherheit finden. Alleine zu sein ist für die meisten Hunde schlichtweg unnatürlich – und für manche sogar beängstigend. Aus diesem Grund können viele Hunde nicht alleine bleiben.
Viele Hundehalter sind überrascht, wie tief dieses Bedürfnis nach Nähe und Gemeinschaft verwurzelt ist. Besonders problematisch wird es, wenn der Hund die Trennung von seiner Bezugsperson nicht nur als unangenehm empfindet, sondern als echte Bedrohung wahrnimmt. In diesen Momenten ist das Alleinbleiben nicht einfach nur schwierig – es kann sich wie eine existenzielle Krise anfühlen und körperliche Schmerzen bereiten. Für die Hunde fühlt sich das womöglich an, wie ganz ganz schlimmer Liebeskummer sich für uns anfühlt.
3. Trennungsstress vs. Trennungsangst – Wo liegt der Unterschied?
Es ist wichtig, zwischen Trennungsstress und Trennungsangst zu unterscheiden, denn sie erfordern unterschiedliche Herangehensweisen:
Trennungsstress:Trennungsstress tritt auf, wenn ein Hund zwar ungern alleine bleibt, sich aber relativ schnell beruhigen kann. Zeichen dafür sind leises Winseln, ein paar Minuten Unruhe oder gelegentliches Kratzen an der Tür. Hier liegt meist keine tief verwurzelte Angst vor.
Trennungsangst:Bei Trennungsangst zeigt der Hund starke emotionale Reaktionen, die oft schon beginnen, wenn die Bezugsperson Anzeichen dafür zeigt, das Haus zu verlassen (z. B. Schuhe anziehen oder Schlüssel nehmen). Typische Symptome sind anhaltendes Jaulen, Zerstörungsverhalten, Sabbern oder sogar gesundheitliche Probleme wie Durchfall. Trennungsangst ist eine ernsthafte Störung, die professionelles Training erfordert und möglicherweise sogar Unterstützung von einem Verhaltensmediziner.
4. Wann braucht mein Hund wirklich Hilfe?
Es gibt klare Anzeichen, dass dein Hund Unterstützung benötigt:
Dein Hund bellt, jault oder heult über längere Zeit, wenn du nicht da bist.
Er zerstört Möbel, Türen oder Gegenstände, wenn er alleine ist.
Er zeigt körperliche Symptome wie Sabbern, Zittern oder Durchfall.
Schon das Anziehen deiner Jacke oder das Hantieren mit den Schlüsseln löst bei ihm Stress aus.
Wenn du eines oder mehrere dieser Anzeichen beobachtest, solltest du das Thema nicht auf die lange Bank schieben. Trennungsprobleme lösen sich nicht von alleine – im Gegenteil, sie verschlimmern sich oft, wenn sie nicht gezielt angegangen werden.
5. Wie schnell kann ich mit Erfolgen rechnen?
Die ehrliche Antwort: Es kommt darauf an. Jeder Hund ist individuell, und der Erfolg hängt von mehreren Faktoren ab:
Wie ausgeprägt sind die Probleme deines Hundes?
Wie viel Zeit und Geduld kannst du in das Training investieren?
Welche Vorgeschichte bringt dein Hund mit?
Bei leichten Fällen von Trennungsstress können erste Verbesserungen schon nach wenigen Wochen sichtbar sein. Bei echter Trennungsangst braucht es oft mehrere Monate intensives Training, bis dein Hund entspannt alleine bleiben kann. Der Schlüssel ist Geduld und eine kleinschrittige Vorgehensweise.
6. Rassen und ihre Anfälligkeit für Probleme beim Alleinbleiben
Einige Hunderassen sind besonders anfällig für Schwierigkeiten beim Alleinbleiben – darunter auch der Pudel und seine Mischlingsvarianten (wie Labradoodle, Goldendoodle und andere). Warum ist das so?
Pudel wurden ursprünglich als Jagd- und Apportierhunde gezüchtet und sind dafür bekannt, eine sehr enge Bindung zu ihrer Familie aufzubauen. Sie sind extrem menschenbezogen, hochintelligent und suchen aktiv die Nähe ihrer Bezugspersonen.
Einige andere Hunderassen sind auch besonders anfällig für Probleme beim Alleinbleiben. Dazu gehören:
Begleithunde wie Malteser, Cavalier King Charles Spaniels oder Havaneser, die gezüchtet wurden, um Menschen zu begleiten und Nähe zu suchen.
Tierschutzhunde, die oft traumatische Erfahrungen gemacht haben und ein starkes Bedürfnis nach Sicherheit entwickeln.
Natürlich bedeutet das nicht, dass alle Hunde dieser Rassen Probleme haben – aber die Wahrscheinlichkeit ist erhöht.
7. So starten wir das gemeinsame Training
Wenn dein Hund Schwierigkeiten mit dem Alleinbleiben hat, beginnt unser gemeinsamer Weg mit einer Ist-Zustand-Analyse. Das bedeutet, wir schauen uns genau an:
Wie verhält sich dein Hund aktuell, wenn er alleine ist?
Welche Auslöser verstärken den Stress oder die Angst?
Gibt es bestimmte Situationen, in denen dein Hund entspannter ist?
Auf dieser Grundlage erstelle ich einen personalisierten Trainingsplan, der auf die Bedürfnisse deines Hundes abgestimmt ist.
Unser gemeinsames Training umfasst:
Kleinschrittiges Vorgehen: Wir starten dort, wo dein Hund sich noch sicher fühlt – sei es, dass du nur kurz den Raum verlässt oder dich in einem anderen Teil der Wohnung aufhältst.
Sicherheit vermitteln: Dein Hund lernt durch positive Erfahrungen, dass Trennung nichts Bedrohliches ist.
Engmaschige Begleitung: Ich stehe dir während des Trainings zur Seite, begleite die Fortschritte und passe den Plan an, wenn nötig.
Mein Ziel ist es, dich und deinen Hund zu einem Team zu machen, das entspannt mit Trennungen umgehen kann.
8. Fazit: Schritt für Schritt zu mehr Gelassenheit
Alleine bleiben zu können, ist für viele Hunde eine große Herausforderung – aber es ist keine unüberwindbare Hürde. Mit Geduld, Konsequenz und der richtigen Unterstützung kann jeder Hund lernen, mit Trennungen umzugehen.
Dein Hund kann nicht alleine bleiben?
Wenn du Unterstützung bei diesem wichtigen Thema brauchst, bin ich als Verhaltensberaterin für dich da. Gemeinsam erarbeiten wir einen Plan, der auf die Bedürfnisse deines Hundes zugeschnitten ist. Schritt für Schritt führen wir deinen Hund zu mehr Gelassenheit – und zu einem Leben, in dem Alleinsein kein Grund zur Panik mehr ist.
Jana von SENFHUNDE HAMBURG
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